Berg- und Höhlenrettung, Wasserrettung
Oftmals müssen Menschen schnell aus Gefahren in den Bayerischen Alpen und in den bayerischen Mittelgebirgen, im unwegsamen Gelände und in Höhlen gerettet werden.
Berg- und Höhlenrettung
Der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung überträgt die Durchführung der Berg- und Höhlenrettung der Bergwacht Bayern im Bayerischen Roten Kreuz oder im Rahmen eines Auswahlverfahrens geeigneten gemeinnützigen Organisationen und Vereinigungen. Für den Transport von Patienten, Einsatzkräften sowie der notwendigen medizinischen und rettungstechnischen Ausrüstung werden geländegängige Fahrzeuge eingesetzt. Die Bergwacht - ihre Einsatzkräfte sind ausschließlich ehrenamtlich tätig - ist vor Ort an Bergrettungswachen stationiert. Für größere oder länger andauernde Einsätze gibt es ergänzende Einsatzwachen und überörtliche Einsatzbereiche. Wo es notwendig ist, werden die Einsatzkräfte von der Luftrettung unterstützt.
Wasserrettung
Die Wasserrettung wird auf die Wasserwacht im Bayerischen Roten Kreuz, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) oder im Rahmen eines Auswahlverfahrens geeigneten gemeinnützigen Organisationen oder Vereinigungen übertragen. Um den Wasserrettungsdienst sicherzustellen, bestehen überörtliche Schnelleinsatzgruppen Wasserrettung, die innerhalb kurzer Zeit nach Alarmierung durch die Integrierten Leitstellen ausrücken. Diese verfügen über Einsatzfahrzeuge, Motorboote und die notwendige medizinische und rettungstechnische Ausrüstung. An touristisch genutzten Gewässern bestehen oft örtliche Wasserrettungsstationen, die in der Badesaison meist von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang besetzt sind. Auch die Einsatzkräfte der Wasserwacht und der DLRG sind ausschließlich ehrenamtlich tätig.
Versorgungsstruktur und Finanzierung
Der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung legt für seinen Rettungsdienstbereich die notwendige Versorgungsstruktur in der Berg- und Höhlenrettung sowie Wasserrettung fest. Für ihre Einsätze erheben die Durchführenden der Berg- und Höhlenrettung und der Wasserrettung Benutzungsentgelte, die die Betriebskosten decken sollen. Die besonders stark vom Ehrenamt geprägten Durchführenden der Berg- und Höhlenrettung sowie der Wasserrettung leisten wichtige Arbeit bei der Rettung von Menschen im unwegsamen Gelände sowie im Bereich von Gewässern. Um den hohen Standard bei der Ausbildung und der Ausrüstung der überwiegend ehrenamtlichen Helfer immer weiter zu verbessern und die Rahmenbedingungen optimal auszugestalten, erstattet der Freistaat im Rahmen der vorhandenen Haushaltsmittel den Durchführenden die Kosten bestimmter, zur Aufgabenerledigung erforderlicher Ausrüstungsgegenstände. Dazu gehören Einsatzfahrzeuge, Rettungsboote, die kommunikations- und informationstechnische Ausstattung der Wachen und Stationen sowie Sonder- und Digitalfunkgeräte.
Darüber hinaus unterstützt die Staatsregierung die weltweit einzigartige Trainingsanlage der Bergwacht Bayern in Bad Tölz. Im Bergwacht-Zentrum für Sicherheit und Ausbildung können an Hubschraubersimulatoren ganzjährig sämtliche Szenarien der Berg-, Luft- und Wasserrettung witterungs- und tageszeitunabhängig trainiert und die gesamte Rettungskette von der Versorgung des Patienten, über den Transport bis hin zur Übergabe im Krankenhaus realitätsnah und ohne Umweltbelastung simuliert werden. Ebenso können Szenarien des Katastrophenschutzes praxisnah dargestellt und geübt werden. Neben den Durchführenden der Luft-, Wasser-, Berg- und Höhlenrettung nutzen auch die Feuerwehren und die Landespolizei die Anlage für ihre Ausbildung. Der Freistaat Bayern hat sich mit einer Fördersumme von insgesamt rund 6 Mio. Euro an den Kosten für die Errichtung und den Ausbau der Anlage beteiligt. Für den laufenden Betrieb und die Personalausgaben werden der Bergwacht Bayern jährlich knapp 1 Mio. Euro zur Verfügung gestellt.
Ab dem Jahr 2024 soll das bereits bestehende Bergwacht-Zentrum für Sicherheit und Ausbildung weiter ausgebaut werden. Das Hauptaugenmerk bei der Errichtung eines zusätzlichen Gebäudes soll auf neue Schulungs- und Funktionsräume für die theoretische Ausbildung sowie Einsatzvor- und -nachbereitungen gelegt werden. Ziel ist es, das Angebot an Bildungs- und Trainingsmöglichkeiten für die Luftrettung, Bergrettung, Notfallmedizin und Einsatzleitung weiter auszubauen, dauerhaft sicherzustellen und ein in dieser Form einzigartiges Trainings- und Simulationszentrum für Alpine Sicherheit zu schaffen. Auch in den Bereichen der Digitalisierung und Kommunikation sollen die Ausbildungsinhalte weiterentwickelt und vertieft werden. Für das damit entstehende Bayerische Zentrum für Alpine Sicherheit ist eine staatliche Förderung von bis zu 15 Millionen Euro geplant.