Einsatzstatistik 2020 der Feuerwehren in Bayern – Kurzbericht
Im Freistaat Bayern sind im Jahr 2020 die Feuerwehren rund 218.000-mal zur Hilfe gerufen und über Sirene, Funkmeldeempfänger oder Wachalarm (nur bei ständig besetzten Wachen) alarmiert worden. Rein rechnerisch entspricht dies auf den Berichtszeitraum gesehen in etwa 600 Einsätzen am Tag oder einem Einsatz alle zweieinhalb Minuten. Zusätzlich wurden noch rund 32.500 Brandsicherheitswachen geleistet.
Die Feuerwehrfrauen und -männer wurden zu rund 20.000 Bränden, 107.000 Technischen Hilfeleistungen, 4.500 ABC-Einsätzen und 60.000 Rettungsdiensteinsätzen gerufen. Damit ist die Einsatzbelastung für die haupt- und zum überwiegenden Teil ehrenamtlichen Feuerwehrfrauen und -männer gegenüber dem Vorjahr Corona-bedingt merklich geringer ausgefallen. Bei rund einem Achtel der Einsätze rückten die Feuerwehren vergeblich aus. Bedauerlich ist die immer noch sehr hohe Anzahl von über 26.000 Fehlalarmen, weil jede Alarmierung gerade die Helferinnen und Helfer bei den Freiwilligen Feuerwehren belastet, da sie entweder von Ihrem Arbeitsplatz, aus ihrer Freizeit oder auch aus der Nachtruhe zum Einsatz gerufen wurden.
Bei den Feuerwehren in Bayern nimmt der Anteil der Brandeinsätze zur Technischen Hilfeleistung weiterhin ab; derzeit ist nur etwa jeder sechste Einsatz ein Brandeinsatz. Auffallend für das Corona-Jahr 2020 ist, dass der Rückgang bei den Brandeinsätzen überraschend geringer als bei den Technischen Hilfeleistungen ausgefallen ist.
Es werden diese wichtigen Leistungen für die Sicherheit und dass Wohl der Allgemeinheit von 7.538 Freiwilligen Feuerwehren und 7 Berufsfeuerwehren als kommunale Einrichtungen sowie 161 Werk- und 52 Betriebsfeuerwehren im Freistaat Bayern zu jeder Tages- und Nachtzeit erbracht. In Bayern leisten rund 326.000 Personen, davon rund 315.000 ehrenamtlich, aktiven Feuerwehrdienst. Erfreulich ist dabei, dass die Anzahl der weiblichen Dienstleistenden mit über 32.000 Feuerwehrfrauen kontinuierlich seit Jahren zunimmt. Dieses hohe Potenzial ist natürlich unter anderem auch der nicht unerheblichen Jugendarbeit in über 5.100 Feuerwehren mit Jugendgruppen mit rund 46.000 Mitgliedern zuzuschreiben, wobei hier der Anteil der weiblichen Mitglieder schon über ein Viertel beträgt.
Im letzten Jahr konnten die Feuerwehren 1.055 Mitbürgerinnen und Mitbürger bei Bränden direkt oder über Feuerwehrleitern retten. Für 39 Opfer kam leider jegliche Hilfe zu spät und sie konnten nur noch tot geborgen werden. Bei den technischen Hilfeleistungen und Verkehrsunfällen konnten die Feuerwehrleute 8.991 Bürgerinnen und Bürger retten. Leider war für 685 Personen keine Hilfe mehr möglich und diese konnten nur noch tot von der Feuerwehr geborgen werden.
Im Rahmen der organisierten Ersten Hilfe („First Responder“) wurden die Helferinnen und Helfer hierbei über 13.000-mal alarmiert. Hier konnte 7.526 Personen geholfen werden; für 1.043 Menschen kam auch diese schnelle Hilfe zu spät.
Neben der oben aufgeführten Abdeckung der Pflichtaufgaben wurden die Feuerwehren auch über 12.000-mal in anderen Fällen (zum Beispiel Öffentlichkeitsarbeit, Brandschutzerziehung, Verkehrsabsicherung) für die Allgemeinheit tätig.
Dieses Engagement der vielen Helfer, die selbstlos und oft unter Einsatz ihrer Gesundheit oder auch des eigenen Lebens den Dienst für die Gemeinschaft verrichten, hat auch seinen Preis: So wurden im Berichtsjahr 417 Feuerwehrdienstleistende hauptsächlich beim Einsatz- und Übungsdienst verletzt. Glücklicherweise war kein tödlicher Unfall im Feuerwehrdienst zu verzeichnen. Nur ein sehr geringer Teil der Fälle waren Wegeunfälle.
Der Freistaat Bayern fördert den Brandschutz und den Technischen Hilfsdienst. So wurden 2020 an die Gemeinden und Landkreise für die Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen und -geräten sowie den Bau von Feuerwehrgerätehäusern staatliche Zuschüsse in Höhe von fast 53 Millionen Euro ausbezahlt.