Herrmann stellt Vorausberechnung der Bevölkerung vor
München, 28.05.2018Bayerns Innenminister Joachim Herrmann stellt Vorausberechnung der Bevölkerung vor: Bayernweiter Anstieg der Einwohnerzahl auf fast 13,5 Millionen bis 2036 - Durchschnittsalter steigt von 43,6 auf 46 Jahre - Gleichwertige Lebensverhältnisse für Stadt und Land schaffen
+++ Bayerns Bevölkerung befindet sich bis ins Jahr 2036 auf Wachstumskurs und wird gleichzeitig älter. Diese beiden wesentlichen Ergebnisse hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann heute bei der Vorstellung der neuen regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung des Bayerischen Landesamts für Statistik bekanntgegeben. Herrmann: „Bis zum Jahr 2036 wird die Bevölkerung in Bayern um mehr als vier Prozent auf beinahe 13,5 Millionen zulegen. Das bedeutet einen Zuwachs von fast 540.000 Menschen.“ +++
Wie der Innenminister erklärte, ist der weitaus größte Zuwachs für Oberbayern zu erwarten, wo die Bevölkerung bis 2036 um knapp zehn Prozent zunehmen werde. „Ein deutliches Bevölkerungsplus erwarten wir auch für Schwaben (plus 4,5 Prozent), Niederbayern (plus 3,6 Prozent) und Mittelfranken (plus 2,9 Prozent). Auch die Oberpfalz wird einen leichten Zuwachs (plus 1,0 Prozent) verzeichnen können“, so Herrmann. Bevölkerungsrückgänge seien hingegen in Unterfranken (minus 3,5 Prozent) und Oberfranken (minus 5,9 Prozent) zu erwarten. Gleichzeitig wird sich auch die Altersstruktur der Bevölkerung verändern. Bis zum Jahr 2036 werde das Durchschnittsalter im Freistaat bei 46 Jahren liegen. „Das sind fast zweieinhalb Jahre mehr als noch im Jahr 2016, als der Durchschnitt bei 43,6, Jahren lag“, so der Minister.
Wie Herrmann erklärte, sei der Bevölkerungszuwachs in den Metropolregionen besonders ausgeprägt. „In Mittelfranken beispielsweise wird über die Hälfte des Zuwachses auf die Städte Nürnberg und Fürth entfallen. Allein Fürth wird als wachstumsstärkste Stadt Mittelfrankens um 8,3 Prozent wachsen“, berichtete der Innenminister. Spitzenreiter in der Oberpfalz werden die Stadt und der Landkreis Regensburg, die einen Bevölkerungsanstieg um 8,8 Prozent beziehungsweise 7,4 Prozent verzeichnen werden. In Oberbayern wird die Landeshauptstadt bis 2036 rund 175.000 neue Einwohner haben, ein Plus von knapp 12 Prozent.
Den Bevölkerungszuwachs der kommenden Jahre erklärte Herrmann damit, dass mehr Menschen nach Bayern ziehen als aus Bayern wegziehen werden. Ein solcher positiver Wanderungssaldo ist nach Herrmanns Worten dabei für ausnahmslos alle 96 bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte zu erwarten. Er werde sich im bayernweiten Durchschnitt bis 2036 auf 8,3 Prozent des aktuellen Bevölkerungsstandes belaufen. Jedenfalls in den vergangenen fünf Jahren (2012 bis 2016) sei das Wanderungsplus überwiegend von einer Zuwanderung aus anderen europäischen Staaten getragen worden. Wie Herrmann betonte, würde die bayerische Bevölkerung ohne positiven Wanderungssaldo bis zum Jahr 2036 um insgesamt 4,1 Prozent schrumpfen. „Zwar verzeichnen wir erfreulicherweise für das Jahr 2016 den höchsten Stand der Geburten in Bayern seit 1999 und den höchsten Anstieg gegenüber einem Vorjahr seit 1990. Dennoch starben auch 2016 in Bayern insgesamt 3.863 Menschen mehr als Kinder geboren wurden. Dieser Trend wird den Vorausberechnungen zufolge anhalten.“
Mit Blick auf die zu erwartende Altersstruktur und die Bevölkerungsentwicklung betonte Herrmann die Bedeutung gleichwertiger Lebensverhältnisse in der Stadt und auf dem Land. Es gelte, die Ballungsräume zu entlasten und den ländlichen Raum lebens- und liebenswert zu erhalten. „Das bedeutet vor allem: Ausreichender und bezahlbarer Wohnraum, attraktive Arbeitsplätze sowie eine gute Infrastruktur insbesondere in den Bereichen Verkehr, Internet, Kinderbetreuung, Bildung und Gesundheit. Wenn dadurch vermehrt junge Menschen und Familien aufs Land ziehen beziehungsweise dort bleiben, beeinflussen wir die Bevölkerungsstruktur dort positiv“, so Herrmann.