Tunnelanstich für die zweite Röhre des Burgbergtunnels
München, 18.02.2015Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann beim Anschlag der zweiten Röhre des Burgbergtunnels in Erlangen: Neu- und Ausbaustrecke zwischen Nürnberg und Erfurt ein verkehrlicher Quantensprung - Ab Ende 2017 von Nürnberg nach Berlin in drei Stunden - 20-Minuten-Takt für S-Bahn Nürnberg - Erlangen
+++ "Der doppelte Burgbergtunnel ist ein wichtiger Baustein für unsere Verkehrsinfrastruktur. Mit der Fertigstellung der Neubaustrecke und wichtiger Teilstücke der Ausbaustrecke wird sich Ende 2017 die Fahrzeit zwischen Nürnberg und Berlin auf drei Stunden verkürzen. Das ist ein regelrechter Quantensprung für unsere Region", freute sich Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann beim Anschlag zur zweiten Röhre des Burgbergtunnels in Erlangen. Bayerns erster Eisenbahntunnel erhält im Zuge des viergleisigen Ausbaus eine zweite Röhre. Die Maßnahme ist Teil des 'Verkehrsprojektes Deutsche Einheit 8.1', der Neu- und Ausbaustrecke zwischen Nürnberg und Erfurt. Sie ist derzeit Deutschlands längste und größte Baustelle und zählt zu den europaweit wichtigsten Infrastrukturprojekten. Zugleich ist sie Voraussetzung für den Ausbau des Nürnberger S-Bahnnetzes nach Forchheim und Bamberg. +++
"Unser gesamtes Mobilitätssystem wird davon profitieren", betonte der Verkehrsminister. "Wir steigern das Angebot im Nürnberger S-Bahn-Bereich künftig um mehr als acht Prozent auf 7,3 Millionen Zugkilometer." Unter anderem werde es nach der Fertigstellung einen ganztägigen 20-Minuten-Takt zwischen Nürnberg und Erlangen geben. Finanziert werden die S-Bahn-Vorhaben im GVFG-Bundesprogramm. "Von den Gesamtkosten von mehr als 400 Millionen Euro trägt der Freistaat 150 Millionen Euro", ergänzte Herrmann. "Das ist ein starkes Zeichen der Staatsregierung für die Region." Zahlreiche wichtige Maßnahmen, wie der neue Haltepunkt Forchheim-Nord, seien vom Ausbau der Bahnstrecke abhängig. Bereits jetzt sind zahlreiche Verbesserungen realisiert oder im Bau. "Ich nenne nur den neuen Haltepunkt Paul-Gossen-Straße, der Ende des Jahres in Betrieb gehen soll, oder die Brücke Martinsbühler Straße, wo jetzt der Bau beginnt", so Herrmann.
Der Verkehrsminister betonte, dass die Neu- und Ausbaustrecke Nürnberg-Erfurt dem bayerischen Schienenverkehr neue Möglichkeiten eröffnet und zusätzliche Stabilität verleiht. Gleichzeitig forderte Herrmann die Bahn auf, die fränkischen Städte noch stärker an den Fernverkehr anzubinden, wenn die Strecke nach Berlin Ende 2017 ihren Betrieb aufnimmt. "Zum 'Bahnland Bayern' gehört auch ein attraktives Angebot im Personenfernverkehr. Deshalb erwarten wir von der DB AG, dass sie die fränkischen Oberzentren an der Strecke systematisch bedient", so der Verkehrsminister.
Der 306 Meter lange Burgbergtunnel wurde im Jahr 1844 als erster Eisenbahntunnel in Bayern nach rund zweijähriger Bauzeit eingleisig in Betrieb genommen. Das heute denkmalgeschützte Bauwerk galt damals als Meisterwerk bayerischer Bergmannskunst. 1891 wurde das zweite Gleis im Tunnel verlegt, 1936 erfolgte im Zuge der Elektrifizierung eine Profilerweiterung. Nun wird östlich gleich im Anschluss an den bisherigen Tunnel eine ebenso lange zweite Röhre für zwei Gleise gebaut, bei der die Endportale ähnlich gestaltet werden wie beim Ursprungstunnel.