Anschlagserie auf Autotransporter
München, 24.06.2013Bundesweite Anschlagsserie auf Autotransporter - Innenminister Herrmann zur erfolgreichen Täter-Festnahme: Wichtiger Fahndungserfolg durch hervorragende Zusammenarbeit zwischen BKA und Länderpolizeien
+++ Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ist sehr erleichtert über die gestrige Festnahme eines Lkw-Fahrers aus Nordrhein-Westfalen, der nach jetzigem Ermittlungsstand für die bundesweite Anschlagsserie auf deutschen Autobahnen verantwortlich ist: "Das ist für uns ein wichtiger Fahndungserfolg in einer beispiellosen Serie von Anschlägen auf Autotransporter." Der bayerische Innenminister gratulierte dem Bundeskriminalamt und den beteiligten Länderpolizeien zum großen Ermittlungserfolg: "Dank der hervorragenden Zusammenarbeit ist es uns gelungen, einen hochgefährlichen Täter dingfest zu machen, der auf unseren Autobahnen seit Jahren für Angst und Schrecken gesorgt hatte." Herrmann hob hervor, dass die Bayerische Polizei die Sonderkommission des Bundeskriminalamtes bei den schwierigen Ermittlungen tatkräftig unterstützt habe. Unter anderem waren bayerische Polizisten an der Vernehmung des geständigen Lkw-Fahrers beteiligt. +++
"Gerade der Fall einer Autofahrerin, die Ende 2009 im Bereich Würzburg durch einen Schuss lebensgefährlich am Hals verletzt wurde, zeigte die besondere Dimension der Gefährlichkeit", erläuterte Herrmann. "Wir haben daraufhin die Fahndungsmaßnahmen erheblich intensiviert." Die Ermittlungen gestalteten sich aber als sehr schwierig, so Herrmann weiter, weil die Mehrzahl der Schüsse erst deutlich nach der Schussabgabe bemerkt wurde. Damit war oftmals der genaue Tatort nicht bekannt. Nur durch aufwändige Datenabgleiche über einen langen Zeitraum konnte der potentielle Täterkreis eingegrenzt werden.
Seit 2008 wurden bundesweit auf deutschen Autobahnen weit über 700 Schüsse auf Autotransporter und andere Fahrzeuge wie Wohnmobile abgegeben. Der Täter verwendete zunächst Kleinkalibermunition und stieg dann auf das weit gefährlichere Kaliber 9 Millimeter um. Dabei waren vor allem die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz betroffen. Allein in Bayern wurden 147 Beschüsse festgestellt.