Herrmann verleiht neue staatliche Ehrenzeichen

München, 08.08.2013

Innenminister Joachim Herrmann verleiht neue staatliche Ehrenzeichen: "Gleichstellung der freiwilligen Hilfsorganisationen unterstreicht Bedeutung des ehrenamt-lichen Engagements - Nachwuchsgewinnung bei ehrenamtlicher Hilfe ist Kernaufgabe der kommenden Jahre"

+++ Innenminister Joachim Herrmann hat heute im Innenministerium erstmalig die staatlichen Ehrenzeichen nicht nur an Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren und des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) verliehen, sondern erstmalig neue staatliche Ehrenzeichen auch an Mitglieder des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), der Johanniter-Unfallhilfe (JUH), des Malteser Hilfsdienstes (MHD) und des Technischen Hilfs-werks (THW). "Damit sind alle katastrophenhilfspflichtigen, im Ret-tungsdienst mitwirkenden freiwilligen Hilfsorganisationen bei den staatlichen Ehrenzeichen gleichgestellt", so der Innenminister. "Damit unterstreichen wir die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für unser Gemeinwesen und würdigen die vielen Helferinnen und Hel-fer gleichermaßen. Sie alle verdienen dieselbe staatliche Anerkennung und Auszeichnung." +++ 

Seit vielen Jahren schon wurden in Bayern staatliche Ehrenzeichen für langjährige Dienstzeiten und besondere Verdienste den Mitgliedern der Feuerwehren und des BRK verliehen. Auf Initiative von Innenminister Joachim Herrmann hat der Bayerische Landtag zum 1. Januar 2013 mit dem Feuerwehr- und Hilfsorganisationen-Ehrenzeichen-Gesetz alle freiwil-ligen Hilfsorganisationen hier gleichgestellt. Joachim Herrmann: "Unsere Feuerwehren und Hilfsorganisationen sind unverzichtbare Säulen der inne-ren Sicherheit in Bayern." Von den rund 470.000 Einsatzkräften bei Feuer-wehren, Hilfsorganisationen und THW engagieren sich in Bayern 450.000 ehrenamtlich: über 320.000 bei den Freiwilligen Feuerwehren, 15.000 beim THW und 115.000 bei den freiwilligen Hilfsorganisationen ASB, BRK, DLRG, JUH und MHD. "Kein anderes Land in Deutschland kann eine ähn-lich hohe Ehrenamtsquote vorweisen. Wie wichtig dieses Engagement ist, haben wir erst vor wenigen Wochen bei der Hochwasserkatastrophe erlebt. Rund 100.000 Einsatzkräfte haben vielfach rund um die Uhr bis zur totalen Erschöpfung gearbeitet. Damit haben sie vorbildlichen Bürgersinn bewiesen und ein großartiges Zeichen für gelebte Solidarität gesetzt," so Joachim Herrmann.

Der Innenminister bezeichnete die Stärkung des Ehrenamtes als eine Dau-eraufgabe von höchster Priorität. Daher unternehme der Freistaat Bayern auch große finanzielle Anstrengungen, um den hohen Standard bei Ausbil-dung und Ausrüstung der Einsatzkräfte weiter zu verbessern. So hat der Freistaat in den letzten zehn Jahren über 330 Millionen Euro aus Mitteln der Feuerschutzsteuer für Feuerwehrfahrzeuge und Feuerwehrgerätehäu-ser eingesetzt. Zudem wurden im letzten Jahrzehnt über 150 Millionen Euro in die Ausbildung der ehrenamtlichen Feuerwehrleute an den drei staatlichen Feuerwehrschulen Geretsried, Regensburg und Würzburg investiert. Speziell für den Katastrophenschutz hat Bayern ein bayerisches Investitions- und Beschaffungsprogramm mit einem Volumen von 40 Millionen Euro aufgelegt. Damit werden unter anderem über 350 Einsatzfahrzeuge und wichtige Ausstattungsgegenstände der freiwilligen Feuerwehren und freiwilligen Hilfsorganisationen finanziert. "Entscheidend wird in Zukunft vor allem sein, unser gewaltiges Potenzial an ehrenamtlicher Hilfe zu erhalten und möglichst noch weiter auszubauen," so Herrmann. "Das wird vor dem Hintergrund des Geburtenrückgangs eine Kernaufgabe der kommenden Jahre. Die Staatsregierung unterstützt deshalb die laufende dreijährige Kampagne des Landesfeuerwehrverbandes zur Nachwuchsgewinnung bei den freiwilligen Feuerwehren mit über 800.000 Euro. Und selbstverständlich werden wir auch entsprechende Konzepte der freiwilligen Hilfsorganisation wohlwollend prüfen und im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen."

Innenminister Herrmann verlieh das Ehrenzeichen am Bande in Gold für eine 40-jährige beziehungsweise in Silber für eine 25-jähre Dienstzeit sowie das Steckkreuz für besondere Dienste. Ausgezeichnet wurden jeweils drei ehrenamtliche Helferinnen und Helfer von jeder Organisation.

Innenminister Joachim Herrmann hat folgende Personen mit den staatli-chen Ehrenzeichen ausgezeichnet:

Arbeiter-Samariter-Bund

Schreier Gabriele, Neustadt b. Coburg, Ehrenzeichen am Bande in
Silber
Auszeichnung für 25-jährige Dienstzeit. Mit 16 Jahren in den ASB eingetre-ten und bis zur Volljährigkeit im Katastrophenschutz ausgebildet. Frau Schreier war bisher als Sanitäterin und als Leiterin der Breitenausbildung für Erste Hilfe tätig. Neben der Vorstandsarbeit im ASB Kreisverband Coburg Land wirkt Frau Schreier maßgeblich als Ausbilderin für Schulsani-täter, Betriebshelfer und in Kindergärten und Schulen in Früherziehung im Bevölkerungsschutz und Erste Hilfe.

Rembor Heinz, Untermerzbach, Ehrenzeichen am Bande in Gold
Auszeichnung für 40-jährige Dienstzeit. Als Ausbildungsleiter und techni-scher Leiter des ASB in Neustadt am Aufbau des Verbandes wesentlich beteiligt. Heute fungiert Herr Rembor als Leiter des ASB-Kriseninterventionsteams und stv. Sprecher der ARGE der Psychosozialen Notfallversorgung in Stadt und Landkreis Coburg.

Feldmeier Franz, Nürnberg, Steckkreuz
Auszeichnung mit dem Steckkreuz. Seit 1962 beim ASB. Herr Feldmeier war maßgeblich am Aufbau der Sanitätsdienste und der Einheiten des Ka-tastrophenschutzes des ASB in Nürnberg beteiligt. Als Ausbilder hat er un-zählige Erste Hilfe Kurse abgehalten. Das von ihm aufgebaute Archiv über die gesamte Entwicklung des ASB in Bayern hat überregionale Bedeutung für die gesamte Organisation.

Bayerisches Rotes Kreuz

Riedel Herdis-Ulrike, Königsbrunn, Ehrenzeichen am Bande in Silber
Auszeichnung für 25-jährige Dienstzeit beim BRK-Kreisverband Augsburg. Frau Riedel ist mit 13 Jahren im Jahre 1985 in die Wasserwacht, Ortsgrup-pe Königsbrunn, als aktives Mitglied eingetreten. Sie hat das Leistungsab-zeichen der Stufe I in Bronze absolviert.

Meixner Lieselotte, Schweinfurt, Ehrenzeichen am Bande in Gold
Auszeichnung für 40-jährige Dienstzeit. Frau Meixner ist seit 1972 beim BRK-Kreisverband Schweinfurt. Sie engagiert sich im besonderen Maße in der Frauenbereitschaft und hilft tatkräftig bei der Organisation und Durch-führung von Blutspendeterminen.

Kneip Helmut, Pfarrkirchen, Steckkreuz
Auszeichnung mit dem Steckkreuz. Seit 1967 Mitglied im BRK-Kreisverband Rottal-Inn. Seit 1969 kümmerte sich Herr Kneip dort als stv. Schatzmeister und von 1981 bis 2001 als Schatzmeister um die wirtschaft-lichen Belange. Seit 2001 ist Herr Kneip Vorsitzender des Kreisverbandes. Er hat sich seit 4 Jahrzehnten mit außergewöhnlichem Engagement und ausgeprägter Fachlichkeit für die Belange des Roten Kreuzes beispielhaft eingesetzt.
 

Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft

Staudte Peter, Wenzenbach, Ehrenzeichen am Bande in Silber
Auszeichnung für 25-jährige Dienstzeit. Seit 1988 bei der DLRG in Re-gensburg als Einsatztaucher tätig. Herr Staudte übernahm 12 Jahre das Amt des Tauchreferenten im Ortsverband Regensburg.

Schwabenbauer Werner, Regenstauf, Ehrenzeichen am Bande in Gold
Auszeichnung für 40-jährige Dienstzeit. Mit 9 Jahren in die DLRG Regens-burg eingetreten. Er besitzt die Qualifikationen als Rettungsschwimmer, Sanitäter, Rettungsbootsführer, Wachführer und Fachübungsleiter Schwimmen. Seit 2001 übernimmt Herr Schwabenbauer ehrenamtlich fe-derführend die Ausbildung von 60 Polizeibeamten an der Donau.

Flechsenhart Ingo, Bruckmühl, Steckkreuz
Auszeichnung mit dem Steckkreuz. Seit 1967 Mitglied bei der DLRG. An-fänglich im Wachdienst eingesetzt, übernahm Herr Flechsenhart bereits 1974 das Amt des Technischen Leiters, bevor er 1994 Vorsitzender des Ortsverbandes Traunstein-Siegsdorf wurde. Von 1985 bis 2003 war er auf Bezirksebene als Technischer Leiter und seit 2003 als Vorsitzender des Bezirks Alpenland tätig. Von 2009 – 2013 unterstützte er den Landesver-band als Vizepräsident. Er ist immer noch Ansprechpartner für den Nach-wuchs und trotz der vielen Ämter immer noch im Wachdienst am Chiemsee tätig.

Freiwillige Feuerwehren

Roos Achim, Höchberg, Ehrenzeichen am Bande in Silber
Auszeichnung für 25-jährige Dienstzeit. Herr Roos ist im Jahre 1988 in sei-ne Heimatfeuerwehr Höchberg eingetreten. Von 1995 bis 2007 war er stv. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Höchberg, übergangslos über-nahm er 2007 die Funktion als Kommandant. Seit dem Jahre 2009 ist Herr Roos Kreisbrandmeister im Landkreis Würzburg.

Weber Johann, Chamerau, Ehrenzeichen am Bande in Gold
Auszeichnung für 40-jährige Dienstzeit. Herr Kreisbrandrat Weber ist mit 16 Jahren im Jahre 1972 in seine Heimatfeuerwehr Lederdorn eingetreten. 1980 wurde er zum 1. Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Leder-dorn gewählt; ein Amt, das er bis zu seiner Wahl zum Kreisbrandrat des Landkreises Cham im Jahre 1998 ausübte. Als Kreisbrandrat ist er für 190 Freiwillige Feuerwehren verantwortlich. Im Jahre 2004 wurde er als einer damals dienstjüngsten KBR zum stv. Bezirksvorsitzenden des Bezirksfeu-erwehrverbandes Oberpfalz gewählt. Dieses Amt hat er bis dato inne.

Ziegmann Bernhard, Scheßlitz, Steckkreuz
Auszeichnung mit dem Steckkreuz. Herr Kreisbrandrat Ziegmann ist im März 1977 in die Freiwillige Feuerwehr Scheßlitz eingetreten. Er wurde mit 23 Jahren 1980 zum Kommandanten gewählt, was davon zeugt, dass Herr Ziegmann bereits in jungen Jahren über das notwendige Fachwissen ver-fügte und eine starke Führungspersönlichkeit besaß. Dieses Amt hatte er bis März 2003 inne und wurde am 1. April 2003 zum Kreisbrandinspektor gewählt. Mit großem Engagement setzte er sich für alle Feuerwehren im Inspektionsbereich ein, verbesserte die Ausstattung und intensivierte die Zusammenarbeit der Feuerwehren. Seit 24.März 2012 ist er als Kreisbrandrat beim Kreisfeuerwehrverband Bamberg tätig.

Johanniter-Unfall-Hilfe

Dennert Andreas, Schlüsselfeld, Ehrenzeichen am Bande in Silber
Auszeichnung für 25-jährige Dienstzeit. Herr Dennert war ehrenamtlich als Organisationsleiter und Einsatzleiter bei der JUH im Bezirk Oberfranken tätig.
 

Ranft Georg, Markt Taschendorf, Ehrenzeichen am Bande in Gold
Auszeichnung für 40-jährige Dienstzeit bei der JUH. Seit 1972 ehrenamtli-che Tätigkeit im Sanitätsdienst. Herr Ranft ist als Sanitätshelfer, Rettungs-sanitäter und Rettungsassistent ausgebildet.

Geßner Volker, Donauwörth, Steckkreuz
Auszeichnung mit dem Steckkreuz. Herr Geßner ist seit 2002 in der JUH in Donauwörth tätig. Er investiert fast seine gesamte Freizeit in die Johanniter und für die Johanniter. Er hat das Katastrophenschutzzentrum in Donau-wörth aus- und umgebaut und kümmert sich um die laufende Instandhal-tung. Er bildet Helfer aus und bemüht sich durch Kontakte zur Jugend um Mitgliederwerbung. Die Johanniter-Weihnachtstrucker begleitet er vom Päckchen einsammeln bis hin als Fahrer zu den Zielorten in Rumänien. Er ist jederzeit und spontan einsetzbar, zuletzt beim Hochwasser in Deggen-dorf.

Malteser Hilfsdienst

Schröcker Herrmann, Surberg, Ehrenzeichen am Bande in Silber
Auszeichnung für 25-jährige Dienstzeit. Herr Schröcker ist seit seinem Ein-tritt in den MHD im Jahre 1988 bei der Verpflegungsgruppe der Gliederung Traunstein tätig. Er ist Feldkoch und stv. Leiter der SEG Verpflegung. Ne-ben seinem Engagement im Führungskreis der Gliederung ist er in der Ju-gendarbeit aktiv, besonders engagiert er sich bei der Gestaltung von Got-tesdiensten.

Straßer Georg, Velden, Ehrenzeichen am Bande in Gold
Auszeichnung für 40-jährige Dienstzeit. Herr Straßer ist im Jahre 1973 in den Malteser Hilfsdienst eingetreten. Er ist Zugführer der Gliederung Vel-den. Er hat viele Jahre als Einsatzleiter Betreuungs- und Sanitätseinsätze organisiert und geleitet. Seit zehn Jahren ist er im Helfer-vor-Ort-Dienst in Velden in leitender Position tätig. Im Führungskreis der Gliederung ist er an nahezu allen Einsätzen der Gliederung maßgeblich beteiligt.

Schöffel Gerhard, Augsburg, Steckkreuz
Auszeichnung mit dem Steckkreuz. Herr Schöffel leistet seit 01. Januar 2004 bei der Geschäftsstelle des MHD für Stadt und Landkreis Augsburg äußerst engagiert seinen Dienst. Neben der ehrenamtlichen Leitung des Kriseninterventionsteams hat Herr Schöffel ein fachliches Netzwerk vor Ort aufgebaut und pflegt dieses mit Nachdruck. Stets leistet er dabei in Bezug auf Prozessoptimierung und Qualitätssicherung exzellente Arbeit. Zu die-sen Führungsaufgaben übernimmt Herr Schöffel jährlich fast 300 Einzel-schichten in Rufbereitschaft und entsprechenden Einsätzen und ist als eh-renamtlicher Diözesereferent für den Bereich der Psychosozialen Notfall-versorgung in Schwaben tätig.

Technisches Hilfswerk

Rettlinger Christian, Gunzenhausen, Ehrenzeichen am Bande in Silber
Auszeichnung für 25-jährige Dienstzeit. Herr Rettlinger engagiert sich als Zugführer im Ortsverband Gunzenhausen insbesondere für die Ausbildung der Helfer. Er setzt Impulse im Bereich der Helferwerbung und Helfererhal-tung. Vor allem der Bereich Einsatzbereitschaft und Pflege der Ausstattung ist ihm sehr wichtig. Er ist ein Vorbild für die Jugendgruppe des Ortsver-bandes.

Nast-Kolb Hansjörg, Sonthofen, Ehrenzeichen am Bande in Gold
Auszeichnung für 40-jährige Dienstzeit. Herr Nast-Kolb war jahrelang als Ortsbeauftragter im Ortsverband Sonthofen tätig. Auch nach seiner Abberufung und seiner Pensionierung ist er im THW sehr aktiv geblieben. Er hilft wo er nur kann und seine Hilfe wird gerne in Anspruch genommen. Im Hochwassereinsatz 2013 hat er aktiv an den Einsatzstellen mitgewirkt.
 

Skalitzky Rudolf, Landshut, Steckkreuz
Auszeichnung mit dem Steckkreuz. Das Engagement von Herrn Skalitzky geht weit über den Dienst für den eigenen Ortsverband hinaus. Seit 1998 ist er als Landessprecher des Landesverbandes Bayern tätig und beteiligt sich an der Arbeit von mehreren Gremien der Bundesanstalt THW. Das hohe Ansehen und der gute Ruf, den das THW in Bayern genießt, sind nicht zuletzt auf das Wirken von Herrn Skalitzky zurückzuführen.