Gruppenbild der Sportministerinnen und -minister im Stadion
© Sebastian Bauer

Sport ohne Gewalt und Antisemitismus: Sportministerkonferenz in Saarbrücken

Saarbrücken, 18. April 2024 (stmi). Zum Abschluss der 49. Sportministerkonferenz in Saarbrücken haben die 16 Länder und der Bund ein klares Signal gegen Gewalt im Fußball und gegen Antisemitismus im Sport gesetzt.

 

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  • Nein zu Gewalt und Antisemitismus im Sport, Ja zu Olympia!

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Auf der Konferenz, die am 18. April im Saarbrücker Schloss stattgefunden hat, sagte Bayerns Sportminister Joachim Herrmann, Vorsitzender der Sportministerkonferenz (SMK): „Besonders wichtig war es uns, dass sich die Konferenz klar gegen Antisemitismus im Sport positioniert hat. Gerade in einem Jahr mit den Olympischen Spielen in Frankreich und der Europameisterschaft in Deutschland zeigt sich der völkerübergreifende und verbindende Gedanke des Sports. Im Sport ist kein Platz für Hass, Menschenfeindlichkeit und Extremismus.“

Die Sportministerinnen und -minister haben sich auch deutlich für eine Olympiabewerbung in Deutschland ausgesprochen. Herrmann: „Nach unserer Auffassung ist es höchste Zeit, die Olympischen und Paralympischen Spiele wieder nach Deutschland zu holen.“

Die SMK unterstützt das Gesetzesvorhaben des Bundes zur Reform der Leistungs- und Spitzensportförderung, hält es aber für erforderlich, im Gesetzentwurf eine Definition von Spitzensport voranzustellen und den Förderrahmen eindeutig zu beschreiben. Die mit dem Gesetz einzurichtende Sportagentur als hochprofessionelles, unabhängiges Fachgremium soll die Spitzensportförderung unbürokratischer, schlanker, flexibler und effizienter machen.

Herrmann: „Eine erfolgreiche Spitzensportförderung aus einem Guss setzt voraus, dass die Fördermaßnahmen im Bund – zuständig für den Spitzensport – und in den Ländern – zuständig für den Nachwuchsleistungssport – gut miteinander verzahnt sind. Wir erwarten deshalb auch eine weitere Beteiligung der Länder auf Augenhöhe, auch durch die vorgesehene Vertretung im Stiftungsrat der Sportagentur.

Die SMK will den Bund bei der Spitzensportförderung auch finanziell stärker in die Pflicht nehmen: Die Förderung der Bundeskader, inklusive der „Nachwuchskader 2“, die durch die Spitzensportfachverbände benannt werden, soll nach Auffassung der SMK vollständig in der Zuständigkeit des Bundes liegen. Darüber hinaus erwartet die SMK, dass die Höhe des Bundesanteils bei Baumaßnahmen und bei den laufenden Kosten der Olympia- sowie der anerkannten Bundesstützpunkte bei mindestens 50 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten liegt.        

Nach wiederholten gewalttätigen Ausschreitungen in deutschen Fußballstadien mit zahlreichen Verletzten, darunter viele Polizeikräfte, hat sich die Sportministerkonferenz auch vor dem Hintergrund eines entsprechenden Beschlusses der Innenministerkonferenz aus Dezember (TOP 85) mit der zunehmenden Gewalt in deutschen Fußballstadien befasst und einen entsprechenden Beschluss verabschiedet.

Um insbesondere wiederholt auffallende Straftäter aus den Stadien fernzuhalten, soll neben den individuellen Maßnahmen seitens der Vereine auch der vermehrte Einsatz von spezialisierten „Fußballstaatsanwälten“ geprüft werden, um eine effektive Strafverfolgung zu gewährleisten. Bei schweren kollektiven Pyro-Vorfällen oder anderen gravierenden kollektiven Ausschreitungen müssten zudem auch weitere Sanktionen wie Spielabbrüche, Punktabzüge oder (Teil-)Ausschlüsse von Fans bei nachfolgenden Auswärtsspielen geprüft werden.

Die SMK regt zudem ein Spitzengespräch mit Vertretern der SMK, der IMK, des BMI sowie von DFB und DFL an, um weitere Maßnahmen zur wirksameren Prävention und zur Erhöhung der Sicherheit in den und um die Stadien zu vereinbaren. Die Gesprächsergebnisse sollen rechtzeitig vor den Herbsttagungen von SMK und IMK vorliegen und auch einen konkreten Vorschlag dazu enthalten, in welchem Rahmen der Arbeitsprozess fortgesetzt werden soll.

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Impressionen der Sportministerkonferenz in Saarbrücken: Saarlands Sportminister Reinhold Jost mit Bayerns Sportminister und Vorsitzendem der Sportministerkonferenz Joachim Herrmann.

 

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Klares Signal gegen Gewalt im Fußball und gegen Antisemitismus im Sport: „Im Sport ist kein Platz für Hass, Menschenfeindlichkeit und Extremismus“, so Bayerns Innenminister Joachim Herrmann als Vorsitzender der Konferenz.

 

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Plenum der Sportministerkonferenz im Saarbrücker Schloss: Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Bekämpfung des Antisemitismus im Sport, die Infrastruktur für den Spitzensport und die Bewerbung um Olympische Spiele in Deutschland.

 

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Vorbesprechung der Unions- und Grünen-Sportminister

 

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Vorbesprechung der SPD-Sportministerinnen und -minister

 

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Begrüßung im Saarbrücker Schloss: Saarlands Sportminister Reinhold Jost mit Bayerns Sportminister und Vorsitzendem der Sportministerkonferenz Joachim Herrmann.

 

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Die Sportministerinnen und -minister, Sportsenatorinnen und -senatoren im Stade Jean-Bouin in Paris.

Am Vortag, dem 17. April 2024, besuchen die SMK-Teilnehmer das Deutsche Haus des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) im Stade Jean-Bouin in Paris, Heimstätte der deutschen Sportlerinnen und Sportler bei den Olympischen Spielen in diesem Sommer. Im Mittelpunkt stehen dabei der Austausch mit dem DOSB über die kommenden Olympischen Spiele und Paralympics sowie eine Besichtigung von Wettkampfstätten.

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  • Die Sportministerinnen und -minister der Länder, die Sportsenatorin und -senatoren sowie die Bundessportministerin kommen zur Frühjahrs-Sportministerkonferenz in Saarbrücken zusammen.

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